1 Grundsatz
Gemeinsam veranlagten Ehegatten steht der Zweiverdienerabzug zu, wenn beide eine eigene Erwerbstätigkeit ausüben. Vorübergehendes Ersatzeinkommen gilt ebenfalls als Erwerbseinkommen.
Der Abzug wird von Amtes wegen gewährt. Die Höhe des Abzugs wird bei der Veranlagung automatisch berechnet und ist aus der Veranlagungsverfügung ersichtlich.
Der Abzug wird für die Kantons- und Gemeindesteuern anders bemessen als bei der direkten Bundessteuer.
2 Bemessung
Kantons- und Gemeindesteuern (Art. 38 Abs. 2 lit. a StG)
Der Abzug beträgt 2 % des gesamten Erwerbseinkommens von beiden Ehegatten, höchstens aber CHF 9’500*.
Zum «gesamten Erwerbseinkommen» zählt der Nettolohn bzw. das steuerbare Einkommen aus selbstständiger Erwerbstätigkeit inkl. Kinder- und Familienzulagen.
Der so berechnete Abzug darf das niedrigere brutto Erwerbseinkommen abzüglich Berufskosten und Beiträge an AHV/IV/EO/ALV, Pensionskassen (ohne Einkauf), Säule 3a und Nicht-Berufs-Unfallversicherung (NBUV) nicht überschreiten.
Direkte Bundessteuer (Art. 33 Abs. 2 DBG)
Der Abzug beträgt 50 % des niedrigeren massgebenden Erwerbseinkommens, mindestens CHF 8’600*, höchstens CHF 14’100*.
Als massgebendes «Erwerbseinkommen» gelten die steuerbaren Einkünfte aus unselbständiger oder selbständiger Erwerbstätigkeit abzüglich Berufskosten und Beiträge an AHV/IV/EO/ALV, Pensionskassen, Säule 3a und NBUV.
Ist das niedrigere massgebende Erwerbseinkommen tiefer als der Minimalansatz von CHF 8’600*, so kann nur die Höhe dieses niedrigeren Einkommens abgezogen werden. Beträgt das niedrigere Einkommen über CHF 8’600 (bis 17’200*), so gilt der Minimalansatz von CHF 8’600*.
Zusammenfassung und Beispiel
Beispiel 1: | Person X hat ein Netto Einkommen von CHF 200'000 |
Beispiel 2: | Person X hat ein Netto Einkommen von CHF 150'000 |
Beispiel 3: | Person X hat ein Netto Einkommen von CHF 200'000 |
Beispiel 4: | Person X hat ein Netto Einkommen von CHF 100'000 |
| Kantons- und Gemeindesteuer | direkte Bundessteuer |
|---|---|---|
Beispiel 1 | 2 % von CHF 230'000 = 4'600; Kontrollrechnung: Abzug überschreitet das tiefere Einkommen nicht: CHF 30'000 abzüglich CHF 2'000 Berufskosten und | Netto Einkommen CHF 30'000 abzüglich CHF 2'000 Berufskosten und CHF 7'000 Säule 3a = |
Ergebnis | Abzug ist CHF 4'600 | Abzug ist CHF 10'500 |
Beispiel 2 | 2 % von CHF 162'000 = 3’240; Kontrollrechnung: Abzug überschreitet das tiefere Einkommen nicht; CHF 12'000 abzüglich CHF 2'000 Berufskosten = | Netto Einkommen CHF 12'000 abzüglich CHF 2'000 Berufskosten = CHF 10'000 massgebendes niedrigeres Einkommen liegt zwischen Minimal-Maximalansatz, so gilt der Minimalansatz |
Ergebnis | Abzug ist CHF 3'240 | Abzug ist CHF 8’600* |
Beispiel 3 | 2 % von CHF 213'000 = CHF 4'260; Kontrollrechnung: Abzug überschreitet das tiefere Einkommen: CHF 13’000 abzüglich CHF 2'000 Berufskosten und CHF 7'000 Säule 3a = CHF 4’000, Abzug ist zu kürzen | Netto Einkommen CHF 13'000 abzüglich |
Ergebnis | Abzug ist CHF 4'000 | Abzug beträgt CHF 4'000 |
Beispiel 4 | 2 % von CHF 150'000 = CHF 3'000; Kontrollrechnung: Abzug überschreitet das tiefere Einkommen nicht: CHF 50'000 abzüglich CHF 5'000 Berufskosten und | Netto Einkommen CHF 50'000 abzüglich CHF 5'000 Berufskosten und CHF 7'000 Säule 3a = |
Ergebnis | Abzug ist CHF 3'000 | Abzug beträgt CHF 14’100* |
* Betrag gilt für Steuerjahr 2025, für andere Steuerjahre siehe Übersicht über die angepassten Beträge nach Steuerjahr.
Fassung vom Dec 3, 2025